Ablauf der Ausbildung bei Mercedes-Benz

Die Ausbildung bei Mercedes-Benz gliedert sich in mehrere strukturierte Phasen, die alle aufeinander aufbauen und sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Vom ersten Einführungsseminar bis hin zum Abschlussprojekt durchläufst du klare Lernabschnitte, die dich optimal auf deinen späteren Berufsalltag vorbereiten.

Ausbildungsplätze bei Mercedes-Benz

1. Die ersten Wochen: Onboarding und Einführungsphase

Deine Ausbildung startet mit einer zentralen Begrüßungsveranstaltung („Azubi-Ankunftstag“) an deinem ausgewählten Standort (z. B. Stuttgart-Untertürkheim, Bremen, Sindelfingen, Rastatt oder Hamburg). Dort lernst du nicht nur deine Ausbilder:innen und zukünftigen Mitschüler:innen kennen, sondern erhältst auch erste Einblicke in die Unternehmenskultur und Sicherheitsanweisungen.

  • Begrüßung & Rundgang: Vorstellung der Ausbildungsleitung, Besuch von Werkhallen, Kantine und Azubi-Bereich.
  • Sicherheitsunterweisung: Erklärung der betrieblichen Sicherheitsregeln, PSA (persönliche Schutzausrüstung) und Verhalten im Werk.
  • Erstes Kennenlernen: Teambuilding-Aktivitäten, Kennenlernspiele und Vorstellung der Mentoren/Buddies.
  • Verteilung in Abteilungen: Je nach Beruf wirst du deiner ersten Abteilung oder Werkstatt zugeteilt, in der du grundlegende Arbeitsabläufe beobachtest.
  • Erstes Feedbackgespräch: Nach einer kurzen Woche folgt ein erstes Feedback mit Ausbilder:in und Buddy, um deine Erwartungen und die nächsten Schritte zu besprechen.

In dieser Phase wird dir das firmeneigene Portal erklärt, über das du deine Ausbildungsdokumentation führst und auf Lernmaterialien zugreifst. Dadurch bist du von Anfang an digital eingebunden.

2. Schulische Phasen: Berufsschule und interne Trainings

Typisch für das duale System wechseln sich bei Mercedes-Benz Theorie- und Praxisphasen ab. Der Berufsschulunterricht findet in der Regel an ein bis zwei Tagen pro Woche statt, manchmal als Blockunterricht für mehrere Wochen am Stück.

  • Berufsschule:
    • Fächer: je nach Ausbildungsberuf Mathematik, Deutsch, Englisch, Fachtheorie (z. B. Fertigungstechnik, BWL, IT-Grundlagen).
    • Lehrplan: abgestimmt auf die jeweiligen Ausbildungsrahmenpläne (z. B. Kfz-MechatronikerIn: Fahrzeugtechnik, Steuerungssysteme).
    • Prüfungsvorbereitung: Berufsschule bereitet dich auf Zwischen- und Abschlussprüfungen vor, inklusive schriftlicher und praktischer Teile.
  • Interne Trainings und Workshops:
    • Azubi-Trainings: Spezifische Workshops in den Trainingszentren (z. B. Schweißtechniken, CNC-Grundlagen, elektrotechnische Grundlagen, Lean Management).
    • E-Learning-Module: Digitale Lernplattform mit interaktiven Kursen (z. B. SAP-Grundlagen, Projektmanagement, Soft Skills).
    • Soft-Skill-Workshops: Kommunikation, Teamarbeit, Zeitmanagement, Sicherheitsbewusstsein und Qualitätsdenken.

Während der schulischen Phasen erledigst du Projekte, Fachaufgaben und Gruppenarbeiten. Regelmäßige Lernzielkontrollen in der Berufsschule zeigen deinen Ausbilder:innen, wo zusätzlicher Unterstützungsbedarf besteht.

3. Praxisphasen: Arbeiten im Betrieb

In den Praxisphasen wirst du Schritt für Schritt in echte Arbeitsabläufe eingebunden. Die Dauer und der Rhythmus der Praxisabschnitte variieren je nach Beruf, häufig sind es drei bis vier Wochen am Stück.

  • Werkstatt- und Abteilungswechsel:
    • Zu Beginn lernst du allgemeine Arbeitsabläufe und Werkstattprozesse (z. B. Wartung, kleine Reparaturen, Montageprozesse) in der ersten Abteilung kennen.
    • Später durchläufst du mehrere Abteilungen, z. B. Lackiertechnik, Karosseriebau, Motorenmontage, Elektronik oder Logistik, um breit gefächerte Kenntnisse zu erwerben.
  • Projektarbeit:
    • Kleinprojekte zu Ausbildungsinhalten: Reparatur eines Bauteils, Inbetriebnahme einer Prüfstation, Dokumentation eines Fertigungsprozesses.
    • In höheren Ausbildungsjahren übernimmst du eigenständige Teilprojekte, z. B. Optimierung eines Arbeitsvorgangs, Einführung einer neuen Prüfsoftware oder Schulung für Auszubildende aus unteren Lehrjahren.
  • Mentoring und Feedback:
    • Jeder Auszubildende hat einen Mentor aus der Fachabteilung, der regelmäßige Feedbackgespräche durchführt und Lernziele für die nächste Praxisphase definiert.
    • Buddies (ältere Auszubildende) stehen als Peer-Mentor:innen zur Seite und unterstützen bei fachlichen sowie sozialen Fragen.
  • Zwischenprüfungsvorbereitung:
    • Vor der Zwischenprüfung werden spezielle Übungsphasen in der Werkstatt eingeplant, um praktische Fähigkeiten (z. B. Fehlersuche, Montieren, Schweißen) zu vertiefen.
    • Themenbezogene Workshops bereiten dich auf den schriftlichen Teil der Zwischenprüfung vor (z. B. technisches Zeichnen, Kalkulation, Fertigungstechnik).

4. Zwischenprüfung und Intensivphase

Die Zwischenprüfung findet meist nach etwa der Hälfte deiner Ausbildungszeit statt (z. B. Mitte des zweiten Ausbildungsjahres). Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus schriftlichem Test und praktischer Arbeitsprobe.

  • Schriftlicher Teil: Fragen zu theoretischen Grundlagen (z. B. technische Mathematik, BWL, Fachtheorie). Dieser Teil wird häufig in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) erstellt.
  • Praktischer Teil: In der Werkstatt oder im Labor musst du eine definierte Aufgabe in begrenzter Zeit lösen – z. B. Fehlersuche an einer Maschine oder Programmierung eines Steuergeräts.
  • Intensivphase Vorbereitung: Etwa vier Wochen vor der Prüfung organisieren Ausbilder:innen eine Blockwoche, in der du gezielt geübt wirst:
    • Wiederholung theoretischer Inhalte in Präsenztrainings.
    • Praktische Übungen am realen Ausbildungsgerät unter Prüfungsbedingungen.
    • Durchsprechen von Mitschülerfragen und Auflösen individueller Unsicherheiten.
  • Feedback zum Zwischenstand: Nach der Zwischenprüfung besprichst du mit deinen Ausbilder:innen und der Berufsschule, welche Themen noch vertieft werden sollten, damit du optimal für die Abschlussprüfung vorbereitet bist.

5. Vertiefungsphase & letzte Ausbildungsjahre

Nach Bestehen der Zwischenprüfung beginnt die Vertiefungsphase, die in den letzten eineinhalb bis zwei Jahren stattfindet. Du spezialisierst dich auf bestimmte Themen und übernimmst größere Projektaufgaben:

  • Fachabteilungswechsel: Du arbeitest in den Kernbereichen deiner Ausbildung vertieft mit – z. B. Karosseriebau für lackiertechnische Aspekte, Produktionsplanung für Fertigungssteuerung oder IT-Integration für Softwarelösungen.
  • Eigenständige Projektverantwortung: Du leitest kleinere Teilprojekte wie Optimierung eines Arbeitsplatzes, Einführung einer neuen Messmethode oder Erstellung eines Bedienkonzepts für eine Prüfstation.
  • Kooperation mit Fachhochschule (bei Dualem Studium): Falls du ein Dualstudium absolvierst, besuchst du nun in regelmäßigen Abständen Hochschulmodule (3–4 Monate pro Semester) und setzt dich intensiver mit wissenschaftlichen Methoden auseinander.
  • Soft-Skill-Förderung: In dieser Phase stehen Workshops zu Führungskompetenzen, Präsentationstechniken und Projektmanagement (z. B. Scrum, Kanban) auf dem Plan, um dich auf mögliche Führungsaufgaben vorzubereiten.

6. Abschlussphase: Vorbereitung auf die Abschlussprüfung

Im letzten halben Jahr konzentrierst du dich vollständig auf die Abschlussprüfung. Diese besteht aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen:

  • Praktische Arbeitsaufgabe: Du führst unter Prüfungsbedingungen eine qualifizierte Arbeitsprobe durch (z. B. Montage eines Motorenteils, Programmierung und Inbetriebnahme einer Steuerung, Erstellung eines Logistikkonzepts).
  • Schriftlicher Teil: Vertiefte Fachfragen, deren Inhalt sich am Rahmenlehrplan orientiert (z. B. Konstruktion, Fertigungstechnik, BWL, IT-Systeme).
  • Mündlicher Teil: Oftmals ein Fachgespräch oder eine Präsentation deines Ausbildungsprojekts sowie eines betrieblichen Themas (z. B. Lean-Management-Ansätze im Werk).
  • Abschlussprojekt (Portfolio): Du erstellst eine Dokumentation, oft in digitaler Form, in der du deine Projektarbeiten in den letzten Ausbildungsjahren darstellst (z. B. Optimierung eines Ablaufs in der Produktion, Entwicklung einer Softwarelösung für interne Prozesse).

Ungefähr drei Monate vor dem Prüfungstermin beginnt eine offizielle Vorbereitung:

  • Regelmäßige Prüfungssimulationen in der Werkstatt (Praktischer Teil).
  • Zusätzliche Lerngruppen in der Berufsschule für schriftliche Prüfungsteile.
  • Individuelle Coachinggespräche mit Ausbilder:innen zu Schwachstellenanalyse und Prüfungstaktik.

 

7. Ausbildungsende & Übernahmechancen

Nach erfolgreichem Abschluss der IHK-Prüfung erhältst du dein Berufsabschlusszeugnis und ein qualifiziertes Arbeitszeugnis von Mercedes-Benz. Vielfach wird dir direkt eine Übernahme in ein festes Beschäftigungsverhältnis angeboten, insbesondere bei guten Leistungen:

  • Internes Übernahmeverfahren: Die Ausbildungsabteilung prüft deine Abschlussnoten, dein Engagement und dein Verhalten. Bei positiver Bewertung erhältst du ein Angebot für eine Anstellung als Fachkraft (z. B. Mechatroniker:in, Industriekaufmann/-frau).
  • Übergangsprogramme für Master- oder Technikertitel: Einige Standorte bieten spezielle Förderprogramme für den Aufstieg zum staatlich geprüften Techniker oder für ein berufsbegleitendes Bachelorstudium an.
  • Karriereplanungs-Gespräch: In einem abschließenden Feedbackgespräch mit Ausbilder:in und Personalabteilung werden mögliche Einsatzbereiche, Weiterbildungen und Karrierepfade diskutiert.

Solltest du keine Übernahme erhalten, profitierst du von der hohen Anerkennung deiner Ausbildung bei Mercedes-Benz und hast exzellente Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

8. FAQ – Wichtige Nutzerfragen zum Ablauf der Ausbildung

Ausbildung bei Mercedes-Benz

Der strukturierte Ablauf der Ausbildung bei Mercedes-Benz stellt sicher, dass du Schritt für Schritt zu einer qualifizierten Fachkraft heranwächst. Von der Einführungswoche über Schul- und Praxisphasen bis hin zur Abschlussvorbereitung profitierst du von intensiver Betreuung und modernen Lernmethoden. Starte deine Karriere bei einem der führenden Automobilhersteller – jetzt, mit klarem Fahrplan für deine berufliche Zukunft.


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